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Photoshop-Tutorial: Pseudo-HDRs erstellen

Kaum wagt sich die Sonne wieder einmal längerfristig aus ihrem Loch hervor, entstehen schon die ersten schwierigen Lichtverhältnisse für Kameras aller Art. Um dem Idealbild des menschlichen Auges nahezukommen, muss fast immer nachbearbeitet werden. Nur zu oft wird zu HDRs gegriffen, um den Dynamikumfang eines Fotos künstlich zu erhöhen. Dass dadurch meist völlig unrealistische Abbildungen mit übersättigten Farben und unmöglichen Lichtsituationen entstehen, stört die meisten Menschen anscheinend wenig. Ich möchte hier eine Alternative vorstellen, die sich auf die Belichtung beschränkt und durch “Kontrast-Verflachung” nicht so extrem wie ein herkömmliches HDRI wirkt.

Voraussetzung: Je eine leicht über- und unterbelichtete Version desselben Motivs. Wir öffnen die beiden Dateien, die anfänglich nicht zwingend deckungsgleich sein müssen. Ich konnte leider keine bessere Beispielaufnahme als die folgende finden, aber es geht ja auch erst einmal nur ums Prinzip. Das dunklere Foto wird mit dem Verschieben-Werkzeug und gedrückter Shift-Taste über das hellere gelegt. Wenn die beiden Ebenen wie in meinem Fall nicht gerade kongruent sind, wählen wir beide aus und lassen sie aneinander ausrichten: Bearbeiten/Ebenen automatisch ausrichten, als Projektionsweise eignet sich Auto meist am besten. Danach sollte das Bild beschnitten werden (auf die untere Ebene achten oder Schnittmaske erstellen!).

Das Ausgangsmaterial ist soweit vorbereitet, jetzt geht es an die Überblendung. Dazu wählen wir unter Bild/Modus die Lab-Farbe, im Nachfolgenden sollen unsere Ebenen nicht zusammengefügt werden. Der Lab-Modus besteht aus a-, b- und Helligkeitskanal, letzteren wählen wir mit einem einfachen Klick aus. Der Inhalt ist für das weitere Vorgehen entscheidend, deshalb kopieren wir ihn mit Strg+A und Strg+C.

Die obere Ebene erhält nun eine Maske. Mit gedrückter Alt-Taste klicken wir auf die noch weiße Fläche, die daraufhin groß angezeigt wird. Strg+V fügt die Helligkeitsinformationen von vorhin ein. Wir verlassen die Maske wieder (Alt+Klick) und stellen fest, dass unser Gesamtbild sehr viel ausgeglichener geworden ist.

Bislang mag das Resultat noch etwas zu flach wirken, doch das lässt sich ändern: Wir wählen erneut die Ebenenmaske aus und verändern diese durch Bild/Korrekturen/Helligkeit und Kontrast. Ein wenig Experimentieren mit dem Helligkeits-Regler und das Foto lässt sich an die jeweiligen Vorstellungen anpassen. Kleiner Hinweis: Bei Früheren Wert verwenden sollte der Haken gesetzt sein.

Für den Export eignen sich die RGB-Farben besser, deshalb kehren wir über Bild/Modus wieder dorthin zurück.

Falls tatsächlich jemand meine Vorlage zum Ausprobieren verwenden möchte, die Originalbilder finden sich hier und hier.

Florian Lehmuth
10. April 2011
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