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Testbericht: Philips 190BW9CS/00

Ich bin sicher kein zertifizierter Bildschirmtester, aber warum ich trotzdem diesen Artikel schreibe, liegt daran, dass ich anderen verzweifelten Käufern auf der Suche nach dem perfekten Monitor für Heim oder Büro helfen möchten. Was nämlich jedem ziemlich schnell auffallen dürfte, ist der Mangel an brauchbaren Erfahrungsberichten über TFT-Displays im unteren Preissegment. Außer einigen halbherzigen Amazon-Kritiken oder veralteten Laborergebnissen findet sich in Netz nichts, was orientierungslose Konsumenten weiterbringen könnte. Das will ich zumindest in diesem einen Fall ändern.

Schon seit einigen Monaten stand der Kauf eines neuen Monitors an. Dass sich meine Entscheidung dann letztendlich doch so lange hinzogen hat, lag vor allem an den oben genannten Punkten, aber auch daran, dass die Hersteller allesamt eine Vorliebe für völlig unverständliche Produktbezeichnungen zu hegen scheinen und nebenbei Amazons Auswahl an lieferbaren Bildschirmen äußerst klein ist. Letztendlich habe ich mich dann ohne besondere Empfehlungen für den Philips 190BW9CS/00 entschieden.

Erstens gefällt mir das Design ziemlich gut und das Display ist matt(!), zweitens ist das Modell noch nicht sonderlich alt und außerdem liest sich das Datenblatt ziemlich gut: 19 Zoll Breitbild (16:10), maximale Auflösung von 1680×1050, Reaktionszeit 5ms, dynamischer Kontrast von 10000:1, et cetera. Auch in der Praxis scheinen sich diese Werte zu bewahrheiten. Doch fangen wir mit dem Aufbau an: Als erstes fällt der um 7cm höhenverstellbare Fuß auf. Was sich auf dem Papier nach nicht viel anhört, ist in Wirklichkeit ein ganz schön großes Stück. Da man den Monitor zusätzlich noch drehen und neigen kann, ist optimale Ergonomie gegeben.

Zur Farbtreue macht Philips keine Angaben, doch allzuviel sollte man nicht erwarten. Ich habe den Bildschirm bisher auch noch nicht richtig kalibriert, das interne Menü reicht wie bei den meisten Geräten nur für grundlegende Einstellungen aus. Die mitgelieferte Software bringt keine weiteren Funktionen. Die Auflösung ist hingegen fantastisch. Zuerst hatte ich ein bisschen Angst, 1680×1050 Pixel könnten zuviel für die relativ kleine Fläche sein, aber meine Besorgnis war völlig unbegründet. Ganz im Gegenteil ist es toll, viel Platz für Photoshop-Paletten und ähnliches zu haben, ohne dass der Schreibtisch mit einem 22″-Riesen vollgestellt ist.

Auch das Kontrastverhältnis begeistert mich; für gelegentliches Spielen reicht die Reaktionszeit aus, richtige Gamer werden aber ein schnelleres Gerät benötigen. Zwei praktische Features: Zum einen der integrierte Lautsprecher, der von der Qualität nicht besser als der eines Handys ist, aber unterwegs sehr nützlich sein kann. Leider entstehen bei schneller Bildabfolge merkwürdige Störgeräusche, da die Audiobuchse direkt neben dem Stromanschluss platziert ist. Des Weiteren gibt es einen “SmartImage”-Knopf, mit dem schnell zwischen verschiedenen Darstellungsarten gewechselt werden kann. Für den Sparmodus hat der 190BW9CS/00 einen “Energy Star” erhalten.

Fazit: Wer den Bildschirm für einfache Heim- oder Büroarbeit verwenden möchte, für den dürfte er genau richtig sein. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist absolute Spitze. Allerdings werden professionelle Grafiker und Gamer enttäuscht sein, hier sollte man schon mindestens 100€ mehr ausgeben (aber das versteht sich sowieso von selbst).

Florian Lehmuth
20. September 2009
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