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Testbericht: Sony Ericsson C905

Optik & Bedienung: Das Gerät sieht einfach großartig aus: Das Display ist riesig und hat eine Auflösung von 320×240 Pixeln, im eingeschobenen Zustand sind nur sechs Tasten und die Vierwegetaste zu sehen. Über dem Display befinden sich zusätzlich zwei praktische Tasten, um das Bilderalbum mit kleinen Thumbnails oder großen Vorschauansichten aufzurufen. Dann kann man das Handy natürlich noch aufschieben, und die Tastatur zeigt sich. Die Tasten haben einen schönen Druckpunkt und sind richtig groß. Das Auf- und Zuschieben macht wahnsinnig Spaß, am liebsten würde ich es den ganzen Tag tun. Mit seiner gummierten Oberfläche liegt das C905 auch noch gut in der Hand.

Kamera: Mit der Kamera lassen sich Fotos mit 8,1 MPixeln und Videos mit 320×240 Pixeln aufnehmen. Sie verfügt über Autofokus, XENON-Blitz und eine Fotoleuchte. Es lassen sich voreingestellte “Szenen” für Landschaftsfotos, Nachtporträts, etc. wählen, um in jeder Situation perfekte Bilder zu machen. Außerdem gibt es Voreinstellungen wie Kontrastoptimierung, BestPic (eine Serienbildfunktion, um am Ende das beste Foto davon auszuwählen), Rahmen (eher eine Spielerei als eine sinnvolle Funktion) und einen Panorama-Modus, in dem das Handy drei Einzelaufnahmen zu einem Gesamtbild zusammenfügt. Das hat bei mir leider nicht besonders gut funktioniert, deshalb empfehle ich, lieber konventionell drei Einzelfotos zu machen und diese dann erst am PC mit einem professionellen Programm zusammenzufügen. Der Autofokus lässt sich auf Gesichtserkennung, Makro oder unendlich einstellen. So gelingen auch Nahaufnahmen aus nur 10 cm Abstand. Der Blitz verfügt über eine “Rote Augen-Reduktion”, die bei meinen Testfotos leider nie besonders gut funktioniert hat. Die Farbbalance lässt sich mithilfe der vorgegebenen Einstellungen (Tageslicht, Glühlampe, Neonlicht, etc.) gut an die jeweilige Lichtsituation anpassen. Außerdem lassen sich mit den Menüpunkten Schwarzweiß, Negativ, Sepia und Solarisieren tolle Effekte erzielen. Auf wünsch taggt das Handy die aufgenommenen Fotos auch mit GPS-Informationen, damit man später auf der Karte zurückverfolgen kann, wo die Bilder entstanden sind. Die Videos haben eine für Handys große Auflösung von 320×240 Pixeln. Die gerade aufgeführten Funktionen lassen sich jedoch – mit Ausnahme des Weißabgleichs und der stilistischen Effekte – nicht anwenden.

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Bei den oben gezeigten Fotos handelt es sich um garantiert unbearbeitete Testfotos, die mit dem Sony Ericsson C905 aufgenommen wurden. Alle Rechte liegen beim Fotografen (mir). Eine Nutzung ohne meine Erlaubnis ist nicht gestattet. Wenn ihr noch ein spezielles Testbild sehen möchtet – kein Problem, einfach eine Email an mich.

Die Bildqualität beeindruckt mich vor allem bei Makroaufnahmen und Porträts, bei denen der Blitz verwendet wurde. Diese Fotos können es absolut mit denen digitaler Kompaktkameras aufnehmen. Einziger Nachteil bei den Porträts ist, dass das Bild durch das Weitwinkel-Objektiv leicht verkrümmt wird (Allerdings habe ich das Testfoto auch aus einer schlechten Position aufgenommen). Nicht so gut ist das Ergebnis bei Aufnahmen ohne Blitz, besonders bei bewölktem Himmel (siehe oben, Bild 4). Allerdings ist die Qualität im Vergleich zu bisherigen Handyfotos einfach atemberaubend. Das C905 ist somit ganz klar das beste Kamerahandy Deutschlands (vielleicht sogar der Welt?). Die Fotos lassen sich ohne Probleme großformatig ausdrucken.

C905 Slider

Internet: Auf das mobile Internet kann man über GPRS, HSDPA und WLAN zugreifen. Da ersteres keine Besonderheit darstellt und mein Mobilfunktarif den Test von HSDPA nicht zuläßt, berichte ich hier über das WLAN-Modem. Die Verbindung lässt sich schnell und einfach einrichten: Das Handy sucht nach WLAN-Netzen in der Umgebung und greift – sofern nötig – mit dem zuvor eingegebenen WEP- oder WPA-Schlüssel darauf zu. Versteckte Netzte lassen sich über ihren Namen suchen. Die Darstellung der Seiten im internen Browser ist nicht gerade toll, wird aber besser, wenn man das Querformat benutzt. Besser: Opera Mini runterladen, auch wenn sich dieser nur im Hochformat einsetzen lässt. Für den Seitenaufbau benötigt das Handy im Vergleich zum PC ziemlich lange, aber meistens stört es nicht, ein paar Sekunden länger zu warten. Anders beim Download: Das C905 erreichte bei mir eine geschätzte Downloadrate um die 100 KByte/s, was für mobiles Internet doch sehr schnell ist.

GPS: Unter dem Menüpunkt “Ortsbezogene Dienste” kann man mit dem integrierten GPS-Empfänger die Position des Handys sowie Geschwindigkeit, Höhe und Bewegungsrichtung herausfinden. Das macht zwar ungemein Spaß, dauert aber in Autos relativ lange – die Verbindung ist sehr störanfällig. Für diese Funktion ist kein Internet notwendig – erst wenn man die vorinstallierte Kartensoftware Google Maps verwendet, wird es (ein wenig / sehr, je nach Anbieter) teuer. Ebenfalls vorinstalliert ist eine Demoversion von Navigator, das aus dem Handy ein Navigationsgerät macht.

Bluetooth: Über Bluetooth kann man Freisprechgeräte anschließen, mit mehreren Geräten gleichzeitig Verbindung aufnehmen, sich mit einem PC verbinden und auf das Internet zugreifen, Dateien versenden und Multiplayerspiele spielen. Besonders praktisch ist, das man das Bluetooth-Fenster während der Dateiübertragung minimieren kann. Die Verbindung ist sehr schnell (52 KB-Blöcke).

Spiele: Das C905 unterstützt – wie nicht anders erwartet – selbstverständlich auch 3D-Spiele. Besonders genial ist das vorinstallierte “Need For Speed Pro Street”, das sich mit dem eingebauten Bewegungssensor steuern lässt – einfach großartig. Freude bereitet auch das ebenfalls vorinstallierte “Tennis Multiplay”, das man via Bluetooth zusammen mit einem Freund spielen kann.

Anwendungen: Vorinstalliert sind Google Maps und Navigator (siehe GPS), ebenso wie Video, Music und Photo DJ. Vor allem mit letzterem lassen sich beeindruckende Resultate erziehlen, wenn auch nicht so gut wie bei professioneller Software am Computer. Außerdem werden mitgeliefert: AccuWeather.com, Photo Mate (Tipps & Tricks zur Fotografie), Slideshow Wall (Diashow) und World Clock 3D.

Medien:
Neu ist der Menüpunkt Medien, unter dem man sich Fotos und Videos ansehen, Musik hören, Spiele starten und Webfeeds abrufen kann. Tja, was soll ich noch sagen? Diese Funktion ist auf jeden Fall eine schon lang fällige Alternative zum mittlerweile überholten Dateimanager. Leider konnte ich nicht herausfinden, welche Dateiformate unterstützt werden (ausprobieren hätte zu lange gedauert).

Radio: Mit der in den Kopfhörern eingebauten Antenne lässt sich UKW-Radio mit glasklarer Qualität empfangen. Mit der praktischen RDS-Funktion erkennt das Handy sogar, welcher Sender gerade läuft. Wenn man wissen möchte, welches Lied gespielt wird, lassen sich mit der Funktion “TrackID” automatisch Titelinformationen aus dem Web abrufen.

Tonqualität:
Über die mitgelieferten Kopfhörer (bzw. das Headset) lässt sich auch bei hoher Umgebungslautstärke gut Musik hören. Die eingebauten Lautsprecher lassen sich sehr laut stellen, allerdings ist die Tonqualität dann erheblich schlechter (wenn auch nicht schlechter als die Lautsprecher anderer Handys).

Lieferumfang: Das Handy kommt mit einem Memory Stick Micro 2 GB, der allein so schon 10 Euro kosten würde. Außerdem wird ein absolut genialer USB-Adapter mitgeliefert, der sich auf und zu drehen lässt und mit dem man seine Fotos an jedem Rechner anschauen kann. Außerdem sind dabei: Ein konventionelles USB-Kabel, ein Headset, eine Handschlaufe sowie Software für den Computer, die ich offengesagt noch nicht ausprobiert habe.

Fazit: Das C905 setzt neue Standards im Bereich der Multimedia-Handys. Eine derart gute Kamera habe ich noch nie erlebt, und auch Funktionen wie mobiles Internet, GPS und die Medienbibliothek sind überaus praktisch. Der einzige große Nachteil liegt beim Preis: Mit einer UVP von 589,- € ist das Gerät richtig teuer. Deshalb muss man sich die Frage stellen, ob man nicht stattdessen eine Digitalkamera für ca. 150 € mit gleicher oder besserer Bildqualität und zusätzlich ein Smartphone ohne Kamera anschaffen sollte. Komfortabler ist die Lösung C905 auf alle Fälle.

Die Liste der technischen Daten bekommt ihr auf Wunsch per Mail von mir.

Florian Lehmuth
28. Januar 2009
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