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CD-Review: Give Me Fire (Mando Diao)

Mando Diao

CC-BY-NC-SA: Jana Legler

Die schwedischen Beatles sind wieder da und lassen den Rock’n’Roll auferstehen! Mit “Give Me Fire” läuten die fünf Jungs von Mando Diao neue Zeiten ein und lassen die Depression des vor zwei Jahren erschienenen “Never Seen The Light Of Day” hinter sich. Das neue Werk klingt so unbeschwert und fröhlich wie einst “Ode To Ochrasy” und dürfte durchaus den Höhepunkt des Schaffens von Mando Diao darstellen.

Seit einiger Zeit schon läuft “Dance With Somebody” die Radiostationen hoch und runter und ist in den Charts bis auf Platz 2 geklettert. Die eingängige Melodie, der mitreißende Beat und der einfach gehaltene Text sorgen dafür, dass jeder sofort mittanzen möchte. Sänger Björn Dixgård erklärt, worum es geht: »Auf gewisse Art ist es sogar ein recht düsteres Lied. Es handelt von einem Mädchen, das in einer Fabrik arbeitet und einen wirklich harten Job hat. Sie will aus dieser Tretmühle ausbrechen und ihre Sorgen wegtanzen.«

Gleich danach folgt “Gloria”, das mindestens ebenso großes Potenzial hat. Der Song wurde offenbar sehr stark von Tom Jones beeinflusst und erinnert an einen 70er-Diskokracher. Wer sich zuerst “Sex Bomb” und danach “Gloria” anhört, wird den Interpretenwechsel möglicherweise gar nicht mitbekommen.

In “Come On Come On” spürt man dann wieder den ganzen Geist von Mando Diao. Das Lied wurde nicht wie die restlichen Songs im eigenen Studio in Borlänge, sondern in Los Angeles aufgenommen und übermittelt in gewisser Weise sogar den Enthusiasmus, der dort nach der Präsidentschaftswahl herrschte.

Anders als beim Vorgänger wird die Platte nicht mit einer Balade beendet. “The Shining” offenbart die Vorliebe der Jungs für Filmmusik: “Wir lieben Soundtracks. Die von Ennio Morricone, weil er hervorragende Arrangements geschrieben hat. Und den von ‘Pulp Fiction’ von Quentin Tarantino, weil die Einschübe zwischen den Songs so cool sind.” Richtig genial ist auch der Hidden Track, der nach dem Album tituliert und stellenweise in Spanisch verfasst wurde.

Es gibt Alben, die ein paar starke Songs haben, aber ansonsten deutlich hinter der Qualität der Singleauskopplungen zurückbleiben. “Give Me Fire” gehört definitiv nicht dazu: Man kann die Platte von vorne nach hinten und von hinten nach vorne hören, und jeder Song ist noch besser als der davor. Kurz: In der Kategorie 60’s Rock ist “Give Me Fire” ganz klar das Album des Jahres!

Florian Lehmuth
13. Februar 2009
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