Proudly made on earth

CD-Review: Humbug (Arctic Monkeys)

Arctic Monkeys Humbug

CC-BY-NC-SA: NRK P3

Wer auf dem lang ersehnten und vorgestern endlich erschienenen neuen Werk der Monkeys nach großen Hits sucht, wird enttäuscht werden. Dann außer dem großartigen “Crying Lightning”, das auch bei mir erst nach dem zweiten oder dritten Durchlauf gezündet hat, gibt es auf “Humbug” kaum Songs, die sich als Single eignen würden.

Wer aber aus diesen Worten schließen möchte, dass das Album ein Flop ist, liegt trotzdem meilenweit daneben. Es gibt nämlich im Musikgeschäft traditionell zwei Arten von Platten: Entweder die Band liefert ein paar gute Hits ab, die in den Charts ziemlich weit steigen, aber auch schnell wieder vergessen sind. Oder, wie in diesem Fall, sie produziert ein sehr starkes Album, das erst in seiner Ganzheit richtig zur Geltung kommt.

Außerdem gibt es auf “Humbug” sehr wohl gelungene Titel. Mit den beiden ruhigen, aber dennoch wunderschönen Songs “Secret Door” oder dem fantastischen “Cornerstone”, in meinen Augen das beste langsame Lied der Arctic Monkeys überhaupt, ist die Grundstimmung der Scheibe gut beschrieben: Leiser als die beiden Vorgänger, nicht so schnell, aber dafür sehr tiefschürfend und einprägsam.

Richtig Lärm machen die Jungs aus Sheffield eigentlich nur bei “Pretty Visitors”, an dem mich aber seine ewigen Wiederholungen stören, und bei “Dance Little Liar”, einem tollen Track, der sich dann doch prima als nächste Single machen würde.

Die Engländer stehen gerade am Anfang einer ganz großen Karriere und dieser Meilenstein ist sicher nicht der schlechteste auf dem Weg. Man muss sich das dritte Werk der Arctic Monkeys nur oft und in voller Länge anhören, dann wird man irgendwann seine heimliche Schönheit erkennen und auch dieses Album lieben.

Florian Lehmuth
23. August 2009
Kategorien:
Schlagworte:

1 Kommentar

Was sagst du?