Proudly made on earth

DIY-Shirts

Es gibt verschiedene Berufe, von denen ich schon mein ganzes Leben geträumt habe. Radiomoderator gehört dazu, Journalist, irgendwas mit Essen und schließlich auch Betreiber eines eigenen Klamottenlabels. Meine Vorliebe für originell gestaltete Textilien resultiert vornehmlich aus dem miserablen Aussehen der meisten Kleidungsstücke, die da draußen so zu finden sind. T-Shirts sind ein guter Anfang, um in die Materie des Baumwollgewebes einzutauchen, ganz klar. Doch der schwierigste Abschnitt auf dem Weg zum eigenen Hemd war bisher immer, irgendwie die Farbe auf den Stoff zu bekommen.

Jeder dürfte schon einmal mit den altbekannten bedruckbaren Bügelfolien experimentiert haben, die sich meistens nach dem zweiten Waschgang aufgelöst haben. Außerdem sieht man immer die Ränder der Folie und mit dunklen Stoffen funktioniert das System sowieso nicht. Ich hatte bald die Idee im Hinterkopf, die Farbe mit einer Dose durch eine Schablone direkt aufs T-Shirt zu sprühen. In irgendeinem Bastelladen (nicht im Traum hätte ich gedacht, dass ich dieses Wort hier einmal verwenden würde) bin ich fündig geworden: Textil-Spray von Waco. Mit ungefähr fünf Euros nicht gerade billig, aber der Inhalt scheint eine ganze Weile zu reichen.

Also schnell einen Text gesetzt, ausgedruckt und -geschnitten. Ja, ausgeschnitten, ausgeschnitten, ausgeschnitten. Der langwierigste und mühseligste Teil der Aktion. Aber der Aufwand lohnt sich und kleine Ungenauigkeiten sind später sowieso nicht mehr sichtbar. Auf zwei günstige H&M-T-Shirts gesprüht sieht das Ergebnis ziemlich beeindruckend aus. Die Farbränder, die man erkennen kann, sind rein selbstverschuldet – ich hätte die Schablonen mit ein paar Stecknadeln besser am Stoff befestigen sollen.

Zum Verhalten der Shirts in der Waschmaschine kann ich übrigens noch nicht sagen, so weit sind meine Test noch nicht gekommen. Auf der Spraydose wird Handwäsche bei 30° empfohlen, ich hoffe sehr, dass es auch die Maschine mit 40° sein darf. Näheres wird sich zeigen, ich bin jedenfalls gespannt, wie lange die Farbe halten wird.

Florian Lehmuth
29. Oktober 2010
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