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CD-Review: Do Or Die (The BossHoss)

BossHoss Do Or Die

The BossHoss stecken gerade mitten in einem großen Imagewandel. Verkörperten sie zu Beginn noch die lustige Coverband, so befinden sich auf dem inzwischen vierten Studioalbum “Do Or Die” bis auf drei “geklaute” Songs nur noch Eigenproduktionen. Diese Entwicklung ist auf der einen Seite natürlich sehr erfreulich, denn nur so können sie sich als festes Standbein der Country- und Rock’n’Roll-Szene etablieren, auf der anderen Seite büßen sie aber auch einen Teil ihrer Identität ein.

Zu Beginn der Platte kann einem diese Problematik aber herzlich egal sein, denn einen besseren Start als “The Last Day” könnte man sich gar nicht vorstellen. In altgewohnter BossHoss-Manier rockt er richtig ab und setzt sich sofort im Gehörgang fest. Wen das nicht mitreißt, der kann das Album getrost zur Seite legen. Es folgen einige solide Songs (“Boon And Bain”, “Jelly Bean”, “21st Century Buttkickin’ Love Affair”), von denen jedoch keiner so richtig begeistern kann.

Richtige Ohrwürmer kommen erst wieder mit “Go! Go! Go!”, das außerdem durch sein Gitarrensolo besticht. Auch “Rock On Rock” lockt mit einem eingängigen Chorus und zieht den Hörer auf die Tanzfläche. Das Elvis-Cover, das traditionell auf jedem Album zu finden ist, heißt diesmal “Wolf Call”. Interessant ist, dass die sieben Berliner aus dem Original, das gerade einmal eineinhalb Minuten lang ist, einen ganzen Song gemacht haben. Ihre ruhige Seite bringen die Jungs mit “Break Free”, “Close” und “Crazy About Mary” zum Ausdruck. Damit gibt es eine weitere Hymne an die Frau, der auf jeder Platte ein Lied gewidmet wird.

Insgesamt ist “Do Or Die” ein gelungenes Album, das in seiner Geschlossenheit allerdings nicht mit dem Vorgänger “Stallion Batallion” mithalten kann. Dazu gibt es leider einfach zu viele Lieder, die nicht ins Konzept passen und dadurch die Stimmung etwas bremsen. Über weite Strecken kann man die selbstgeschriebenen Songs jedoch sehr gut hören und diese Tatsache lässt uns auf weitere spannende Werke hoffen.

Florian Lehmuth
1. August 2009
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