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Das Meinungsmedium – Teil 1

Freitag Cover

Seit kurzem beziehe ich probeweise die Wochenzeitung “Der Freitag”. Ja, genau: Diese linksliberale, manchmal aber fast anarchistische Ost-West-Zeitung, die anno 1990 gegründet wurde und seither als vermutlich einziges Printmedium in diesem politischen Segment überlebt hat. Der Grund dafür, dass ich auf die Zeitung überhaupt aufmerksam geworden bin, liegt im sowohl konzeptionellen als auch grafischen Redesign des Blattes. Am fünften Februar wurden das neue Layout und eine völlig veränderte Website mit Community- und Blog-Bereich der Öffentlichkeit präsentiert.

Wie schon erwähnt, darf ich nun drei Ausgaben testen (übrigens: Das Probeabonnement endet automatisch!). Im ersten Teil meines Berichts gehe ich vorerst auf den gedruckten Freitag ein, der ja nur die eine Hälfte des Mediums darstellt.

Der Textumfang ist mir schon einmal sehr sympathisch: Mit knapp dreißig Seiten in den Bereichen Politik, Kultur und Alltag und handlichem Format (A3 Übergröße) habe ich im Vergleich z.B. zur “Zeit” die Möglichkeit, wirklich alle Artikel zu lesen. Das ich allgemein nicht so viel gedruckte Texte lese, liegt daran, dass ich sehr viele Informationen online bekomme. Genau da knüpft der Freitag an, indem er im Netz ein Zusatzangebot bereitstellt.

Inhaltlich bin ich ein wenig enttäuscht: Eigentlich behauptet der Verlag, eine linksliberale Einstellung zu vertreten, in der Realität jedoch driftet sie des Öfteren in fast schon anarchistische Gefilde ab, was sich jüngst zum Beispiel in Artikeln über die neue Guerillaregierung in El Salvador oder die Finanzkrise zeigt. Auch merkt man hin und wieder, dass sich die Bezahlung der Redakteure von 1,3 Cent pro Zeichen in der Qualität niederschlägt.

Das Design hingegen ist ein großer Pluspunkt. Schon allein TheAntiquaF von Luc de Groot, die durchgehend verwendet wird, ist eigentlich den Kauf wert. Auch das Layout ist klar strukturiert und schön anzusehen.

In der nächsten Folge werde ich dann über das Onlineangebot des Freitag berichten.

[Quelle]

Florian Lehmuth
6. April 2009
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