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LaLa Magazin

LaLa Magazin

Print ist noch lange nicht tot und für gute, alternative Musikzeitschriften besteht bei mir immer Bedarf. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als ich über einen Post auf WhiteTapes auf das “LaLa-Magazin für Musikkultur & Sonst.” aufmerksam geworden bin, ein nettes kleines Heftchen, das im Oktober seine erste Ausgabe gefeiert hat. Auf die Beine gestellt hat das Projekt die Berlinerin Jasmin N. Weidner mit ihren Freunden, was auch den sympathischen Fanzine-Charakter des Magazins erklärt.

Ausgabe Eins steckt voller mal mehr und mal weniger gelungenen Interviews, Konzertberichten und Plattenkritiken. Gut gefallen haben mir zum Beispiel die Gespräche mit Selig, Anna Ternheim und Itchy Poopzkid, bei Bonaparte oder den Blood Red Shoes kann man sich hingegen nicht des Eindrucks verwehren, die Autoreninnen sollten das Führen von Interviews noch ein wenig üben. Außerdem bin auch ich der Meinung, dass der ein oder andere Rechtschreib- und Grammatikfehler durchaus zum Charme der Zeitschrift beitragen kann, stellenweise treten diese jedoch so gehäuft auf, dass man sich zwangsläufig denken muss, die Redaktion hätte den ein oder anderen Artikel besser noch einmal durchgelesen.

Aber angesichts eines noch so jungen Magazins verzeihe ich solche Kleinigkeiten gerne. Noch dazu, wo die meist weiblichen Mitarbeiter praktisch unentgeltlich für die LaLa arbeiten, denn mit dem (empohlenen!) Kaufpreis von 1,50€ und ein paar Anzeigen lässt sich kein großer Gewinn erwirtschaften. Richtig klasse sind die Fotos von Festivals und Konzerten sowie die Illustrationen, auch das Layout ist ziemlich gut gemacht. Dabei widmet sich das Heft nicht nur musikalischen Themen, so gibt es beispielsweise auch ein interessantes Interview mit der Europaabgeordneten Ska Keller und diverse humorvolle Kolumnen.

Auf jeden Fall hat die LaLa ein spannendes Konzept, dass es unbedingt weiter zu beobachten gibt. Die Bestellung läuft ganz altmodisch über Email, nachdem die Zeitschrift angekommen ist kann jeder Leser entscheiden, ob und wie viel er den Herausgebern überweisen möchte. Auf der offiziellen MySpace-Seite gibt es dazu noch nähere Informationen. Wir sind gespannt auf die nächsten Ausgaben!

Florian Lehmuth
9. November 2009
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