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Rums! Die Twitpokalypse naht

Twitpokalypse

Schade. Eigentlich mochte ich Twitter immer sehr gerne. Aber morgen wird es untergehen, da kann man nichts machen.

Auslöser der Untergangsstimmung ist das Softwareunternehmen WhereCloud, das sich auf die Entwicklung von mobilen Applikationen spezialisiert hat. Es hat eigens die Seite twitpocalypse.com eingerichtet, auf der ein Countdown die letzten verbleibenden Stunden bis zum Untergang des Microblogging-Dienstes herabzählt.

Grund für die Untergangsstimmung: Twitter ist mittlerweile so populär geworden, dass bereits mehr als 2 Milliarden Kurznachrichten in die Welt gesandt worden sind. Jedem einzelnen Tweet wird über eine 32-Bit-Integer eine Zahl zugeordnet, mit dem man ihn dauerhaft auf Twitter.com aufrufen kann (Beispiel: Der erste offizielle Tweet).

Das Problem: Mit der signed-32-Bit-Methode lässt sich nur eine maximale Zahl von 2.147.483.647 generieren, danach ist der Wertbereich erschöpft. Einige Twitter-Desktop-Clients benutzen dennoch weiterhin diese alte Integer, deshalb könnten sie im schlimmsten Fall ab morgen nicht mehr funktionieren.

Twitter hat mittlerweile seine API auf die unsigned-64-Bit-Integer umgestellt, mit der 2^64, also 18.446.744.073.709.551.616 Tweets nummeriert werden können. Dadurch kann nun jeder der derzeit 6,8 Milliarden Menschen 2,7 Milliarden Nachrichten schreiben, bis die Zahlen erneut ausgehen.

Ob es dann morgen wirklich zu einer solchen Katastrophe kommen wird, wie WhereCloud behauptet, wird sich zeigen. Auf jeden Fall ist die Aktion für das Unternehmen beste Werbung.

Die ganze Geschichte erinnert einen stark an das Jahr-2000-Problem, bei dem ebenfalls viel Panik verbreitet wurde und das am Ende dann doch noch glimpflich verlaufen ist. Danke an Jan für den Hinweis und an programmable web.com, wo das Thema noch ausführlicher erklärt wird.

Florian Lehmuth
12. Juni 2009
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