Proudly made on earth

Rise And Shine

Drei Jahre ist es her, dass ich erstmals ein komplettes Template für WordPress schrieb. “greyscale” nannte ich es, weil im Stylesheet (zumindest anfangs) ausschließlich Grautöne eingesetzt wurden. Farbe sollte durch die vielen Bilder auf die Seite kommen. Bis zum heutigen Tag habe ich dieses Theme auf floffimedia verwendet, doch in seiner langen Einsatzzeit hat es sich so sehr verändert, dass der Name vermutlich die größte Gemeinsamkeit mit dem ursprünglichen Stück Code bildet. Genau das war das Problem: Im Lauf der Zeit habe ich ständig Verbesserungen angebracht, Änderungswünsche umgesetzt, Ergänzungen implementiert. Irgendwann wirkte die Seite von außen wie von innen wie ein Flickenteppich. Also machte ich mich ans Werk.

Stolz kann ich verkünden: Ab heute besitzt floffimedia erstmalig ein einheitliches, durchdachtes Design!

Die Grundlage bildet HTML5, um mir endlich einen Anreiz zu geben, die bislang deklarierten Tags zu verinnerlichen. Damit dürfte das Markup auch für Maschinen ein wenig verständlicher werden. Dazu passend kommen an einigen Stellen CSS3-Media-Queries zum Einsatz, die das Aussehen bei schmalen Fensterbreiten verbessern. Responsives Design also, um das beliebte Modewort aufzugreifen. Mit ein paar kleinen Abstrichen sind jedoch alle Funktionen auch noch bis CSS 2.1 nutzbar. Allgemein beträgt die Seitenbreite aber sowieso nur 855 Pixel und entspricht damit der Breite des größten Bildformates. Nicht nur aus Scheu vor zusätzlicher Arbeit habe ich mich für diese doch eher schmale Gestaltung entschieden, ich denke auch, dass dieses Format einen guten Kompromiss aus angenehmer Bildgröße und erträglicher Ladezeit dastellt. Für höherauflösende Fotos kann ich immer noch eine Lightbox mit Slideshow einbinden, falls ich das irgendwann wollen sollte.

Die Ladezeit betreffend gibt es ja mittlerweile viele Methoden, über Skripte abhängig von der Größe des Viewports verschiedene Bildformate anfordern und, falls nicht in der richtigen Auflösung vorhanden, sogar passend zuzuschneiden. Ich bin bisher noch nicht dazu gekommen, ein solches Skript aktiv zu testen, kann mir aber gut vorstellen, dass ich eine derartige Lösung noch nachträglich einbauen werde. Smartphone-Nutzer wissen zu schätzen, wenn kostbare Kilobytes eingespart werden, und meinem Server dürft ein niedrigeres Datenaufkommen auch gefallen.

Kleine Gimmicks sind das Suchfeld, das automatisch ausfährt, wenn man den Cursor darin platziert oder das Twitclagg-Feld, das beim Zusammenschieben des Browserfensters an Stelle des Slogans unter das Logo wandert. In den Menüs sind interne Links orange unterstrichen, externe dagegen blau; über das “f” im Footer gelangt man wieder zum Header. Ein wenig Mühe habe ich mir wieder bei der Archiv-Seite gegeben, die durch den Wegfall des “Themen”-Dropdown-Menüs an Bedeutung gewinnt; auf Suchergebnisseiten wird nun der Suchbegriff noch einmal prominent hervorgehoben. All das sind winzige Details, die normalerweise wahrscheinlich gar nicht auffallen werden, aber zur allgemeinen Benutzbarkeit beitragen sollen. Ich kann aber mit Bestimmtheit sagen, dass es keinen Platz auf dieser Seite gibt, über dessen Existenz, Aussehen und Funktionsweise ich nicht längere Zeit nachgedacht habe. Das macht mich ein klitzekleines bisschen stolz.

Ich hatte ja im Vorfeld Überlegungen über einen Wechsel zu einem anderen CMS angestellt, weil mir WordPress in letzter Zeit zu aufgeblasen und zu träge vorkam. Nicht nur, dass es den Ergebnissen meiner Recherche nach noch keine vollwertige Alternative gibt, durfte ich beim Verwenden vieler verschiedener Template-Tags wieder feststellen, wie ungemein praktisch diese Funktionsvielfalt sein kann. Natürlich besteht meine Liebe zu WordPress weiter und ein wenig schäme ich mich dafür, dass ich noch vor ein paar Tagen so harsche Worte wählte, als ich über das Urgestein der Blogging-Tools sprach. Trotzdem plane ich eine kurze Übersicht von nicht-datenbankbasierten CMS und eine Einordnung der verschiedenen Systeme, denn Alternativen gibt es tatsächlich, auch wenn man sich in jedem Fall einschränken oder umstellen muss.

Alles in allem kann ich jetzt schon versichern, dass sich das Schreiben nach der Schönheitskur gleich viel leichter anfühlt. Ich freue mich, dass ich große Bilder einsetzen kann, ohne befürchten zu müssen, dass die Texte dann gleich unlesbar werden. Ich freue mich, dass diese Website auf Mobilgeräten betrachtet werden kann, ohne dass die Nutzer durch vertikales Scrollen abgelenkt werden. Ich freue mich, dass mir endlich wieder wohl ist in meiner Haut. Auf eine glorreiche Zukunft!

Florian Lehmuth
22. März 2012
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