Proudly made on earth

Bad Day at the Office: Perspektivenwechsel

Bad Day at the Office

Aua.

Ich habe ziemlich lange an dem Design gearbeitet, das ihr heute zum ersten Mal begutachten könnt. Bisher gefällt es mir ganz gut, auch wenn ich noch nicht genau weiß, ob die Überschriften wirklich so groß sein sollten. Richtig störend finde ich nur, dass der neueste Artikel nach wie vor vom Juli letzten Jahres stammt. Ich habe die sechsmonatige Pause weder eingeplant noch angekündigt; vor allem hatte ich kein gutes Gefühl dabei.

Letztendlich bin ich aber froh über meine unfreiwillige Auszeit. Wenn mein Tag so anfängt wie bei Wallace D. Popple in diesem raffinierten Kurzfilm, wenn ich (zumindest metaphorisch) schon krankenhausreif bin, bevor ich an der Haustür ankomme, dann sollte ich etwas ändern. Vielleicht nicht gleich den Job kündigen oder die Wohnung aufgeben – manchmal reicht bereits ein wenig Abstand aus, um sich anschließend wieder mit neuem Bewusstsein für die schönen Aspekte in die Routine stürzen zu können. Positiv denken! Sich nicht so leicht kleinkriegen lassen. Auch einmal einen Tiefpunkt überstehen, damit die Höhepunkte anschließend umso berauschender wirken.

Doch ganz ehrlich, hat diese Selbsthilfebuch-Rhetorik jemals irgendjemandem genützt?

“Bad Day at the Office” überzeugt dadurch, dass es keine eindeutige Aussage trifft. Bleibt es bei dem seichten, wenn auch populären Ratschlag, das Beste aus einer unerfreulichen Karriere zu machen? Oder wird einem vorgeführt, wie durch Selbsttäuschung die menschliche Würde und somit auch die eigene Identität verloren geht?

Zu oft wird ja heutzutage die Schuld bei Individuen gesucht, wo in Wirklichkeit das System verantwortlich ist. Die Rede von der Selbstentfaltung taugt dabei nicht mehr als eine weichgespülte Gutenachtgeschichte, die uns vor bösen Albträumen bewahren soll. Manchmal muss man eben auch in die unschönen Ecken sehen und dabei vielleicht erst den vollen Schmerz spüren, bevor eine Linderung in Frage kommt.

Wenn euch das jetzt zu drastisch klang, solltet ihr euch das Video trotzdem ansehen. Es ist eigentlich ziemlich lustig.

Florian Lehmuth
31. Januar 2015
Kategorien:
Schlagworte:

3 Kommentare

Was sagst du?